Mensch April… das war ein transformativer Waschgang mit mächtig viel Umdrehungen. Was mit ein bisschen Ostereiersuche begann, endete mit großer Transformation, vielen Entscheidungen, jede Menge Gefühlen und einem Happy End.
Die Reise über den Polarkreis hat getan, was sie tun sollte. Raus aus der Komfortzone, rein in neue Erfahrungen. Sie wirken nach. Und ich lerne, dass ich mich noch mehr auf meinen eigenen Weg konzentrieren darf. Schritt für Schritt zum großen Ziel. Manchmal mit Umwegen. Und der April war im ersten Moment ein verdammt langer Umweg. Doch im Nachhinein betrachtet ein wichtiger Abstecher auf der Reise zu mir selbst.
Endlich angekommen in der neuen Wohnung. Mein safe space. Mein Nest und sicherer Hafen. Ankommen, zur Ruhe kommen. Entfalten. Ich liebe jeden Winkel meiner vier Wände. Sitze so oft glücklich und tief dankbar da und schaue mich einfach nur um. Und dann kommt wieder diese Unsicherheit hoch. Wirst du das schaffen? Wie wird es weiter gehen? Wie lange geht das hier gut? Der Wunsch nach Bleiben so groß. Doch die Unsicherheit darüber mindestens ebenso.
Als ich meinen Job Ende Februar aufgab, hatte ich mir vier Wochen gegeben. Umziehen, einziehen, ankommen, weiter geht’s. Immer wieder sagte ich mir, dass nur diese vier Wochen möglichen wären. In meinem Kopf lief dieses Karussell in Endlosschleife. Die letzten Tage des März zogen dahin und weder der Einzug war in Sicht, noch ein Ankommen und weiter geht’s. Das „G“ in Susanne steht für Geduld. Diese wurde mächtig beansprucht. Ich blieb ruhig, ließ los. Nichts anderes würde helfen.
Und nicht lange ließ die nächste Enttäuschung auf sich warten. Die schon fast vereinbarte neue Aufgabe zerschlug sich. Und ich durfte lernen, mich nicht mit dem erst besten zufrieden zu geben. Wenn ich am Bahnhof stehe, dann sollte ich nicht in irgendeinen Zug einsteigen, nur um unterwegs zu sein. Ich darf warten auf den richtigen Zug, der mich meinem Ziel ein großes Stück näherbringt. Der Zug kam auch, aber eben nicht im April, sondern erst Anfang Mai.
Doch während ich dastehe und auf den Zug warte wird es nicht langweilig. Der Kosmos fährt ebenfalls Achterbahn. Alte Themen spülen an die Oberfläche. Schlaflose Nächte, wilde Träume. Ein Auf und Ab der Gefühle. Angst, Wut, Zweifel, Trauer, Glück. Hier ist alles dabei. Ich bleibe ruhig. Auch dieser Sturm legt sich. Neue Möglichkeiten, neue Fragen, neue Herausforderungen.
Und dann lasse ich noch mehr los. Diesmal darf mein Networking gehen. Ich spüre, dass es mir Last ist, dass mir meine Energie nur einmal zur Verfügung steht. Und meine Zeit ebenso. Ich darf sehen, wo mein Feuer brennt. Und alles, was im Dunklen liegt, darf gehen. Die Entscheidung war nicht einfach und ich habe zunächst auch gar nicht verstanden was es ist, das mich belastet. Doch der April spült auch diese Erkenntnis mit Macht an die Oberfläche.
Es fühlt sich lange nach Scheitern an und ich ringe mit mir. Was ist, wenn ich nur einen Schritt weiter gehen muss und es funktioniert? Ich wollte es probieren und es hat für mich nicht funktioniert. Das zu akzeptieren war nicht leicht. Und ich lerne Dinge zu hinterfragen. Ehrlich zu sein und alles was mich zurückhält am Bahnhof des Lebens loszulassen. Ich lasse diese Möglichkeit gehen, um neuen Möglichkeiten Platz zu machen. Und nur, weil es in diesem Moment nicht das Richtige ist, heißt es nicht, dass es nie wieder richtig ist. Vielleicht kommt ein anderer Zeitpunkt und dann starte ich neu.
Das ist das Spiel des Lebens! Ich darf mich fokussieren. Jetzt auf die Zugfahrt zum nächsten Bahnhof. Die neue Aufgabe, neue Herausforderungen. Ich darf mich freuen auf den Mai und all die wunderbare Zeit, die noch kommt. Ich darf gespannt sein, welche Aufgaben auf mich warten und welchen Herausforderungen sich zeigen werden. Doch der April hat mich gelehrt, dass alles was passiert immer das richtige ist. Richtige Zeit, richtiger Ort, richtige Menschen! Danke April!