7. Oktober 2022

Ein großer Akt der Selbstliebe

Ich habe gelernt, mir zu vertrauen. Ich habe mich wieder mit mir verbunden. Gedanken und Impulse, die kommen, dürfen abgearbeitet werden. Fünf Sekunden hat man Zeit, um einem Impuls nachzugeben. Kurz vor Bremen kommt er, als ich auf dem Weg aus dem Alten Land nach Hause bin. Und ich bin ihm gefolgt. Ein letzter Versuch. Ein Treffen mit einem Menschen, welches irgendwie noch offen ist, bevor wir uns endgültig trennen können. 5, 4, 3, 2, senden … Weg ist die SMS.

Geschrieben, geantwortet, durchgeführt … und am nächste Tag habe ich neue Aufgaben zu lösen. Persönliche Weiterentwicklung kann süchtig machen. Und das ist wirklich so. Hast du einmal angefangen dich mit dir selber zu verbinden, dann lösen sich nach und nach diese Zwiebelschichten. Du trägst alte Geschichten ab. Kommst immer näher zu dir selbst und deinem Kern. Es ist anstrengend und hart und am Ende wunderschön. In diesem Fall zwei neue Learnings: Abgrenzung und Selbstliebe!

  1. Abgrenzung: Ich kann helfen, wo immer es gewünscht ist. Ich helfe gerne und ich bin gerne für andere da. Aber es gibt auch Situationen, in denen kann ich nicht helfen. Die Probleme der anderen sind für mich nicht lösbar. Manches kann man einfach nur alleine lösen. Und da gilt es für mich, mich ganz klar abzugrenzen! Ich kann dir nicht helfen. Und deswegen grenze ich mich ab und höre auf, mich in dein Leben zu drängen. Wir können nichts mehr füreinander tun. Hier ist an dieser Stelle Schluss für mich und das ist gut so!
  2. Selbstliebe: Ich habe lange gekämpft, um meinen Wert zu erkennen. Ich bin so froh über diesen gelösten Knoten in meinem Kopf. Deswegen möchte ich jetzt keine neuen Dramen. Ich möchte gesehen und geliebt werden und ich möchte einen Menschen an meiner Seite, der mit mir einschläft und am nächsten Morgen mit mir aufwacht. Ich möchte mich nicht mehr verstecken oder weglaufen. Ich möchte bleiben und ich möchte Zeit für mich. Nur für mich. Und ich mache da keine Kompromisse mehr!

Es tut so gut, diese Fakten plötzlich so klar vor mir zu haben. Die Erkenntnis, wenn man nichts mehr füreinander tun kann. Menschen kommen und gehen. Manche bleiben für immer. Andere begleiten dich nur ein Stück in deinem Leben. Manche lehren dich, andere tragen dich. Alle sind wertvoll. Aber erkenne, wenn eine Aufgabe erfüllt ist. Das darf dauern und das darf auch weh tun, aber wenn die Gefühle vorüber sind, dann ist da meistens Dankbarkeit. Und dann dürfen neue Menschen kommen. Ich muss nicht mehr trauern und weinen. Ich darf dankbar sein und dann weiter gehen. Und ich darf auch selber Grenzen setzen, wenn mir Menschen nicht guttun. Ich darf für mich einstehen und ich darf auch „Nein“ sagen. Ich muss keine Kompromisse machen, wenn es um meine Selbstliebe geht. Ich darf die Regeln machen.

Als mir diese Gedanken auf einem Spaziergang durch den nebeligen Morgen durch den Kopf gehen, fühle ich mich plötzlich befreit. Was für ein schönes Gefühl, wieder ein Stück näher zu mir selbst zu gelangen!

Was für ein Akt echter Selbstliebe.

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